Seit Juli 2023 sind wir nun stolze Besitzer von einem von 636 Stück gebauten IVECO Magirus 90-16 AW Turbo. Diese wurden u.a. für den Katastrophenschutz, die Feuerwehr und das THW gebaut.
Im Folgenden findet ihr ein paar Daten zu unserem Fahrzeug, Infos zum Ausbau und über die Umbauten, die wir am Fahrzeug vorgenommen haben (von August 2023 – März 2024):

Es handelt sich um ein geländefähiges Fahrzeug von 1989, welches permanent Allrad angetrieben ist (beschreibt das W für Vierradantrieb/Wheel Drive). Es hat eine Geländeuntersetzung sowie zwei Differenzialsperren (Längssperre und Quersperre an der Hinterachse).
Unser ehemaliges Löschgruppenfahrzeug hat ein zulässiges technisches Gesamtgewicht von 9.0 t (das ist die 90 von 90-16), ist aber auf 7,5 t abgelastet.
Durch seinen kurzen Radstand von 3,50 m ist er relativ wendig sowie fürs Gelände gemacht. Mit Reserverad und unseren Fahrrädern haben wir eine Gesamtlänge von 7,50 m. Das Fahrzeug ist ca. 3,40 m hoch.
Das Herzstück ist ein luftgekühlter Reihen-6-Zylinder-Deutz-Motor mit einem Hubraum von 6,2 l und 160 PS (A steht für Air-cooled und die 16 für 160 PS). Dieser Motor wurde zahlreich verbaut, z.B. in Traktoren und Strom-Aggregaten. Das sichert uns eine gute Ersatzteilversorgung. Die benötigte Verbrennungsluft wird in einem Zyklonfilter vorgefiltert. Hier haben wir einen neuen Flexschlauch verbaut und hoffen, dass dieser langlebiger als der alte ist. Sollte er sich beweisen, werden wir den Luftfilter demontieren.



Die Kraft wird über 4 Räder auf den Boden übertragen. Die Feuerwehr hatte an der Hinterachse eine Zwillingsbereifung. Wir haben uns für ein Baustellenprofil (R-Truck Steer M+S) in der Größe 385/65 R22,5 von Nokian entschieden. Dabei war uns eine M+S-Kennzeichnung wichtig. Dieser Reifen stellt einen guten Kompromiss für Straße und Gelände dar. Er sollte unseren Ansprüchen gerecht werden.
Um mehr Platz für die Aufbaukabine zu schaffen, wurde das Fahrerhaus auf 1,5 Cab gekürzt. Hier finden jetzt unsere zwei „neuen“, mühsam aufgearbeiteten Luftsitze ihren Platz. Da wir die Sitze sowieso komplett auseinander hatten, haben wir sie gleich mit einer Sitzheizung ausgestattet. Außerdem gönnten wir uns noch eine zusätzliche Presslufthupe, da wir die Luftsitze an die Luftversorgung angeschlossen haben. Diese kann jetzt sowohl vom Fahrer- als auch vom Beifahrersitz bedient werden. Der Komfort für den Fahrenden wurde durch eine Aufpolsterung des Lenkrades noch erhöht.




Neben dem Fahrkomfort haben wir auch die Sicherheit verbessert. Neben zwei neuen Spiegeln mit totem Winkel haben wir für mehr Licht gesorgt. Das Abblendlicht wurde gegen mpderne Leuchtmittel getauscht und für Geländefahrten hat die LED-Lightbar eine Fernlichtumschaltung erhalten.


Der getauschte Dieseltank hat eine Kapazität von 300 l und zusätzlich haben wir noch 4 x 20 l Kanister als Reserve.
Wir sind noch auf der Suche nach einem guten Android-Autoradio, welches wir auch als Display für eine Rückfahrkamera nutzen wollen. Das nötige Chinch-Kabel haben wir schon verlegt.
Von der Fahrerkabine gibt es einen Durchstieg zur Aufbaukabine. Das war für uns essentiell. Dieser kann bei schlechtem Wetter genutzt werden oder wenn man einmal mitten in der Nacht umparken muss. Außerdem erhöht es den Lebensraum der Katze im Fahrzeug und sie liebt ihren Ausblick vom “Wintergarten”.


Zudem ist in der Fahrerkabine unsere zweite Kühltruhe untergebracht. Dort können wir zusätzliche Verpflegung lagern. Wir nutzen sie aktuell als Gefriertruhe. Die andere Truhe befindet sich in der Küchenzeile.
Hier gibt es außerdem ein Spülbecken (jetzt auch mit Warmwasser) und einen Drei-Flammen-Gasherd (betrieben durch 11 kg Gasflasche mit 80 % Füllstopp und 5 kg Ersatzflasche). Diesen haben wir für mehr Arbeitsfläche unter einer klappbaren Holz-Abdeckung versteckt. Neben dem normalen Wasserhahn hat jetzt auch ein Wasserhahn für das Trinkwasser Platz gefunden. Neben den 2x 150 l Frischwasser-Vorrat haben wir noch zwei extra Kanister für Trinkwasser (ca. 36l). So muss nicht alles Wasser gefiltert oder trinkbar sein. Der eine Frischwasserbehälter ist durch eine Heizpatrone beheizbar und wir sehen in der Kabine seinen Füllstand.



In der Nasszelle mit Waschbecken befindet sich eine Trockentrenntoilette (TTT) mit 30 l Feststoff-Auffang und der Urin wird in zwei 16 l Kanistern aufgefangen.
Waschbecken und Dusche sind an den Warmwasserboiler (15 l) angeschlossen. Dieser wird mit 12 V betrieben.
Grauwasser und Urinbehälter haben einen beheizten Fußboden erhalten, da sie außerhalb der Kabine angeordnet sind.

Wir heizen bei Bedarf mit zwei Standheizungen. In der Fahrerkabine haben wir eine zweite Standheizung von LF Bros 2 kW nachgerüstet. Die 4 kW Aufbauheizung ist von Autotherm ehemals planar. Hier haben wir auf das Komfort-Display gewechselt, da sie so auch die Thermostat- und Temperaturfunktion hat. Wir (und vor allem die Katze) finden, es ist ein echtes Upgrade, wenn die Heizung nicht ständig läuft. Die warme Luft wird im Innenraum zusätzlich durch ein Gebläse verteilt. Dieses haben wir über ein Zeitrelais parallel zur Kraftstoffpumpe angeschlossen. Es läuft jetzt automatisch, wenn die Heizung läuft und muss nicht mehr händisch zugeschaltet werden. Zudem haben wir die Luftverteilung auch auf den Heckgaragen-Bereich erweitert.
Neben der 12 V-Stromversorgung haben wir einen 2 kW-Wechselrichter verbaut. Wir speichern unsere durch Sonnenlicht erzeugte Energie in zwei 12 V mit je 300 Ah LiFePO4-Akkus. Das entspricht einer Energie von ca. 7,2 kWh.

Dafür haben wir auf dem Dach zwei neue Photovoltaik-Panele mit je 435 Wp installiert. Zusätzlich können wir die Aufbauakkus auch über Landstrom oder während der Fahrt mit laden. Hier sind durch uns zwei Ladegeräte verbaut worden. Eines mit 70 A ohne Ladekurve und ein weiteres mit 30 A, aber mit nötiger Ladekurve. Bis 80 % Kapazität der Akkus laden beide Geräte parallel. Die restlichen 20 % werden dann mit der nötigen Ladekurve geladen.
Zusätzlich können wir über ein drittes Ladegerät unseren Starterakku 24 V (2x 12 V) laden. Für eine automatische Ladung bei Bedarf können wir das Relais der Anzeige unseres Batteriemanagementsystems nutzen. Hier sehen wir alle Verbräuche und Spannungen. Auch die Solarregler können wir per App einsehen.
Auf dem Dach sowie am Heck haben wir für mehr Stauraum noch zusätzliche Alukästen montiert. Neben diesen Boxen befinden sich auf dem Dach vier Bergeboards.
Im Fahrzeug sind mehrere LED-Streifen für die indirekte Beleuchtung verbaut. Diese lassen sich auch fernschalten oder wir nutzen unsere fest verbaute Alexa dafür.
“Alles für den Dackel” hieß es mal bei einem wirklich bekannten Hausmeister. Bei uns heißt es: “Alles für die Katz!”. Sie hat mehrere Liegeplätze, eine in die Sitzbank integrierte Katzentoilette und einen selbstgebauten Kratzbaum erhalten.



Gegen ungebetene, kleine, meist fliegende Gäste, haben wir die Tür mit einem Insektenschutz-Rollo ausgestattet.
Hinter der großen Sitzecke mit 170 x 100 cm haben wir wieder unser bewährtes Schmutzwäsche-Fach integriert. So hat alles seine Ordnung.
An dem verstellbaren Tisch haben wir genügend Platz, auch wenn wir beide gleichzeitig arbeiten. Dann können wir die Tischplatte ausklappen und haben 80 x 120 cm.


Hinter der Sitzecke befindet sich unser Ausziehbett mit einer Größe von 170×200 cm, welches wir auf Lattenroste und Einzelmatratzen mit den Maßen 90×200 cm und 80×200 cm umgebaut haben.




Außen haben wir unsere zwei Fahrräder vor dem Ersatzrad befestigt. Damit man dieses auch gut ver- und entladen kann, haben wir extra einen Galgen dafür gebaut. So kann das Ersatzrad mit Hilfe eines kleinen Kettenzuges auf- und abgelassen werden. Der Galgen kann für einen Hängesessel noch verlängert werden.



Die größte und vielleicht auffälligste Änderung am Fahrzeug ist die neue Farbgebung der Aufbaukabine. Durch den gelben Farbton erinnerte es doch eher an ein Fahrzeug der Post. Hier wollten wir das Thema Feuerwehr wieder aufgreifen und haben uns für RAL 3000 – Feuerrot entschieden. Nun erstrahlt das Fahrzeug wieder in seinem ursprünglichen Feuerwehrton mit bewusst gesetzten gelben Akzenten. Wir finden es insgesamt mit dem zusätzlich aufgebrachten Aufdruck “FEUERBAER” am Fahrerhaus sehr stimmig. Außerdem werden wir so unterwegs stets von BOS-Fahrzeugen gegrüßt. 😉


#feuerbaer #elmo #iveco #magirus #ivecomagirus #ivecomagirus9016 #ivecocamper #4x4camper #allrad #4wheeler #expeditionsmobil #reisemobil #oldtimer #OldtimerAbenteuer #VanLife #roadtrip #weltreise #weltentdecker #langzeitreise #travel #reisen #reiselust #abenteuerlust #wanderlust #altefeuerwehrfahrzeuge #oldfiretruck #dreambig #Reiseblog #ReisenmitKatze #OnTheRoadAgain

Hinterlasse einen Kommentar