Wir sind mit unserem Expeditionsmobil und unserer Katze unterwegs – auf der Suche nach Freiheit, Natur und echten Momenten.
Ein Winter über dem Polarkreis.
Den letzten Winter haben wir an einem ganz besonderen Ort verbracht: In Pajala, einem kleinen Ort hoch im Norden Schwedens, direkt an der Grenze zu Finnland. Die Temperaturen sanken bis auf eisige -32 Grad, der Schnee blieb monatelang liegen und die Sonne verschwand im Dezember ganz hinter dem Horizont – die berühmte Polarnacht. Doch dafür bekamen wir ein anderes, atemberaubendes Schauspiel geschenkt: Polarlichter.
43 Mal Nordlichter.
Wir konnten sie kaum zählen – aber wir haben es trotzdem getan: 43 Mal durften wir die Aurora Borealis tanzen sehen. Manchmal war es nur ein zartes Leuchten am Himmel, manchmal ein dramatisches Farbspiel in Grün, Lila und Rot. Besonders magisch war die Nacht an Silvester, als das neue Jahr unter einem flirrenden Himmelszelt begann. Solche Momente brennen sich tief ein.


Kälte, Abenteuer, Stille.
Der Winter im Norden ist nicht nur kalt, er ist eine Erfahrung. Wir sind mit dem Scooter durch verschneite Wälder gefahren, haben an einer Hundeschlittentour teilgenommen, fuhren mit dem Tretschlitten, saßen viele Stunden mit der Katze am Kamin oder gingen in die Sauna, um die klirrende Kälte aus den Knochen zu vertreiben. Wir haben gelernt, den Rhythmus der Natur hier oben anzunehmen,



Wir haben beim Isracing zugesehen und sind sogar mitgefahren, uns im Eisangeln mit Pimpelrute versucht und beim Eisbaden im Fluss über unsere Grenzen hinausgewagt.
Und ja – wir sind wirklich mit dem Auto über die zugefrorene Ostsee gefahren. Ein Gefühl zwischen Nervenkitzel und Ehrfurcht.

Schweden wurde ein bisschen Alltag.
Wir gingen ins Fitnessstudio, in die Sauna und lernten schwedische Gebärdensprache. In der Küche wagten wir uns an Sauerteigbrot, draußen begegneten uns Elche und Rentiere – und irgendwann probierten wir sie auch auf dem Teller. Ein paar dieser besonderen Erlebnisse haben wir uns zur Erinnerung tätowieren lassen.
Ein bisschen Stadt und ganz viel Eis.
Unsere Ausflüge führten uns nach Luleå und Kiruna – zwei Städte im Norden, die jede auf ihre Art faszinieren. In Kiruna erkundeten wir die gigantische Eisenerzgrube und bewunderten beim Festival kunstvolle Eisskulpturen, in Luleå erlebten wir, wie das Meer im Winter gefriert und zu einer begehbaren Fläche wird.


In Övertorneå waren wir bei der Norrskenlodge zu Gast – eine wunderschöne Lodge direkt am Fluss, von der aus wir mit dem Schneemobil die verschneite Landschaft erkundeten und am Abend nach der Sauna im eisigen Fluss badeten, um uns dann wieder im Hot Tube aufzuwärmen.

Magie aus Eis – Unser Besuch im Eishotel
Ein ganz besonderes Highlight war unser Ausflug zum Eishotel in Finnland. Alles dort – von den Wänden über die Betten bis hin zu den kunstvoll geschnitzten Skulpturen – besteht aus glasklarem Eis und kompaktem Schnee. Die Räume wirkten wie aus einer anderen Welt: still, kühl, verzaubert. Wir bestaunten die liebevoll gestaltete Suite mit ihren frostigen Kunstwerken. Eine Nacht dort zu verbringen, muss wie Schlafen in einer glitzernden Märchenwelt sein – wir begnügten uns mit einem Besuch, aber der Eindruck bleibt unvergesslich.

Zurück in den LKW.
Nachdem der Schnee so langsam taut und das Islossning* beginnt, heißt es nun für uns wieder einmal Abschied nehmen. Die letzten Tage waren intensiv – mit dem Hausverkauf unseres Freundes und dem Umzug zurück in unser Expeditionsmobil. Es war ein emotionaler, aber auch freudiger Moment: Zurück in unser mobiles Zuhause, das nun wieder unser Lebensmittelpunkt ist.
*Islossning ist das Aufbrechen und Abschmelzen des Eises auf Seen und Flüssen im Frühjahr, wenn die Sonne die Eisbindungen schwächt und der steigende Wasserstand das Eis löst. Dieser Prozess kann sehr dramatisch verlaufen und zum Beispiel zu Eisproppenbildung und Überschwemmungen führen, insbesondere in Flüssen, die das Eis zu Blöcken zusammenballen.

Und jetzt? Geht’s weiter.
Wir starten den Motor und fahren weiter – Richtung Norden, der Mitternachtssonne entgegen. Bald erreichen wir Finnland, später Norwegen. Das nächste Kapitel beginnt – mit neuen Abenteuern, offenen Straßen und dem unerschütterlichen Gefühl, genau dort zu sein, wo wir sein wollen.
Doch davon erzählen wir euch beim nächsten Mal!
Steven, Kristin und Mautzi 🐾

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