Wir sind mit unserem Expeditionsmobil und unserer Katze unterwegs – auf der Suche nach Freiheit, Natur und echten Momenten.
Von Pajala bis ins hohe Nord-Norwegen
Nachdem wir Pajala in Schweden verlassen hatten, war unser nächstes größeres Ziel die Stadt Kirkenes in Nord-Norwegen und die norwegisch-russische Grenze Jakobselv an der Barentssee.
Auf dem Weg dorthin durchquerten wir den finnischen Teil Lapplands, fuhren u.a. durch Kolari, Kittilä, Levi und Inari, schaukelten über dem See Äkäslompolo, besuchten die Jäniskoski Stromschnellen sowie den Skoltefossen und ein weiteres Sámi-Museum in Norwegen.

Kälte, Schnee und die Mitternachtssonne
Je weiter wir nach Norden kamen, desto kälter wurde es. Zwischendurch schneite es sogar, viele Seen und Flüsse waren noch zugefroren und wir waren froh, unsere Wintersachen noch nicht verstaut zu haben. Gleichzeitig fuhren wir aber auch der Mitternachtssonne entgegen: In Kirkenes geht die Sonne vom 18. Mai bis zum 25. Juli nicht mehr unter – ein faszinierendes, aber auch ungewohntes Erlebnis. Da kann eine Schlafmaske in der Nacht schon ganz nützlich sein.
Ankunft in Kirkenes
Am 21. Mai erreichten wir Kirkenes. Von unserem Stellplatz aus hatten wir einen hervorragenden Blick über den Hafen und konnten das tägliche Anlanden der Post- und Kreuzfahrtschiffe entlang der berühmten Hurtigrute beobachten. Ein weiteres Highlight war der Besuch bei der örtlichen Feuerwehr: Wir tauschten ein Abzeichen, besichtigten die Wache und sprachen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Deutschland und Norwegen.

Über Schotterpisten zur Barentssee
Von Kirkenes aus führte uns eine 45 Kilometer lange Schotterpiste bis zur Grense Jakobselv. Die Landschaft dort gehört zur arktischen Tundra- und Fjellregion von Øst-Finnmark. Sie ist geprägt von einer rauen, kargen Natur mit weiten, offenen Ebenen, niedriger Vegetation wie Flechten, Moosen und Zwergsträuchern sowie eindrucksvollen Felsformationen.
Der Jakobselv-Fluss schlängelt sich durch ein schmales Tal, eingerahmt von kahlen Hügeln, und mündet schließlich in die wilde Barentssee. Markant ist die kleine steinerne Kong-Oscar-II.-Kapelle, die malerisch an der Küste liegt. Wir hatten beide das Gefühl, am sprichwörtlichen Ende der Welt angekommen zu sein.

Natürlich ließ sich Steven ein kurzes und erfrischendes Bad in der Barentssee nicht nehmen.

Die Mitternachtssonne bzw. den Polartag durften wir dann auch an der Grense Jakobselv erleben:

Begegnung an der norwegisch-russischen Grenze
Die Grenze zwischen Norwegen und Russland verläuft mitten durch den Fluss und ist mit Grenzpfählen markiert. Norwegisches Militär („Forsvaret“) ist hier das ganze Jahr über präsent – wie uns zwei junge Soldaten erzählten.
Auf dem Rückweg hielten wir am einzigen offenen Grenzübergang in Storskog an der Europastraße 105 von Kirkenes nach Murmansk. Dort kamen wir mit dem Besitzer eines kleinen Souvenirladens ins Gespräch, der schon viele spannende Geschichten an dieser Grenze erlebt hat.
Trotz der friedlichen Atmosphäre spürten wir im Hinterkopf die weltpolitische Anspannung. Gerne hätten wir auch Russland bereist, doch momentan scheint das in weiter Ferne zu liegen.
Nördlichster Punkt der Reise erreicht
Mit Kirkenes und der norwegisch-russischen Grenze haben wir den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Nun geht es für uns wieder südwärts: In den kommenden Wochen werden wir Finnland durchqueren und voraussichtlich zu Mittsommer die nordischen Länder verlassen, um mit der Fähre ins Baltikum überzusetzen.
Jetzt, knapp über dem Polarkreis, merken wir schon: Je weiter wir nach Süden kommen, desto weniger Rentiere, dafür mehr Vegetation, Frühling, Mücken – und natürlich auch Wohnmobile.
Mehr dazu beim nächsten Mal!
Steven, Kristin und Mautzi 🐾


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