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Am 09. Februar 2019 verschlug es uns abends in den Fontane-Klub in Brandenburg an der Havel zur „ultimativen Ossilesung“ der beiden Poetry-Slammer Dominik Bartels (1973 in Wolgast geboren) und Jörg Schwedler (1977 in der Altmark geboren).
Im ausverkauften „Gelben Salon“ des Klubs präsentierten die beiden erfahrenen Lesebühnenautoren jedoch keine Ostalgie-Show, sondern vielmehr einen 2-stündigen Rückblick – und zwar mit einer gehörigen Portion Selbstironie – auf ihre Kindheit als Pionier, das Älterwerden im wilden Westen und die Absurditäten im Alltag zwischen Plattenbau und Pioniernachmittagen im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat. Den Anfang machte ein Blick in ihre Zeugnisse aus sozialistischen Schulzeiten, dann erzählten und lasen sie u.a. über Reisefreiheit, Ostsee-Urlaub, Musik, Sport und die Mangelwirtschaft („Wir hatten ja nüscht!“).
Dazu wurde stilecht grüner „Pfeffi“ (Pfefferminz-Likör) serviert und über die DDR philosophiert. Das Publikum wurde während der Lesung mit Fragen wie „Was wurde von den 100 DM Begrüßungsgeld gekauft?“ und „Was habt ihr damals im PA-Unterricht für die sozialistische Wirtschaft hergestellt?“ (PA = Produktive Arbeit) einbezogen und wir waren eindeutig mit die Jüngsten im Saal.
(Foto von „Die ultimative Ossilesung“, Facebook, 10.02.2019)
Ein Ticket gab es im Vorverkauf für 17,50 Euro. Am Ende des Abends gab es zudem insgesamt 47,35 Euro für das SOS-Kinderdorf-Spendenschwein des Genossen Bartels.
Nach den unglaublich subtilen „Werbeblöcken“ haben wir es uns dann auch nicht nehmen lassen, das kleine Taschenbüchlein mit satirischen Geschichten über Broiler, Trabbi und Kittelschürzen – natürlich signiert von den beiden Autoren – mitzunehmen.
Es war ein gelungener und witziger Abend und auch im Nachhinein konnten wir noch über so manche Anekdote der Autor*innen aus dem Büchlein schmunzeln.
In diesem Sinne: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“
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